Inhaltsverzeichnis
- Wie funktionieren N-Typ und P-Typ Solarzellen und Solarmodule?
- Leistung, Effizienz und Temperaturverhalten im Vergleich
- Zuverlässigkeit, Alterung und Lebensdauer moderner Solarmodule
- Marktentwicklung und Einsatzgebiete von N-Typ und P-Typ Solarmodulen
- Welche Technologie passt zu welchem Projekt?
1. Wie funktionieren N-Typ und P-Typ Solarzellen und Solarmodule?
Kristalline Siliziumzellen entstehen durch gezielte Dotierung des Siliziums.
Bei P-Typ wird Bor, bei N-Typ Phosphor eingesetzt – das bestimmt, ob Löcher oder Elektronen den Strom transportieren.
Diese Dotierungsrichtung prägt den Aufbau moderner Solarmodule von PERC bis TOPCon, HJT und IBC.

N-Typ Solarzellen und -Module
- Phosphor-dotiertes Silizium mit Elektronen als Hauptladungsträger
- Lange Trägerlebensdauer, geringere Defektbildung und höhere Spannung
- Keine LID, deutlich reduzierte LeTID-Empfindlichkeit
- Typische Technologien: TOPCon, HJT, IBC
- Stabile Leistung bei Hitze und Schwachlicht
- Etwas höhere Kosten, dafür konstanter Ertrag über die Lebensdauer
P-Typ Solarzellen und -Module
- Bor-dotiertes Silizium mit Löchern als Hauptladungsträger
- Weit verbreitete Standardtechnologie, vor allem in PERC-Modulen
- Kostenvorteil, aber begrenzte Effizienz (~21 %)
- Anfällig für lichtinduzierte Degradation (LID)
- Kürzere Trägerlebensdauer und höhere jährliche Leistungsverluste

N-Typ-Zellen bilden die Grundlage moderner Hochleistungsmodule mit höherer Stabilität, Effizienz und Lebensdauer.
P-Typ-Systeme bleiben dort sinnvoll, wo Anschaffungskosten im Vordergrund stehen.
2. Leistung, Effizienz und Temperaturverhalten im Vergleich
Die Leistungsfähigkeit moderner Solarmodule hängt von Wirkungsgrad, Temperaturverhalten und Degradation ab. Zwischen N-Typ und P-Typ zeigen sich dabei klare Unterschiede.
N-Typ Solarzellen und -Module
- Modulwirkungsgrad bis etwa 23 %, meist 1–2 Prozentpunkte höher als bei P-Typ
- Temperaturkoeffizient zwischen −0,24 % und −0,30 % / °C
- Degradation unter 1,5 % im ersten Jahr, danach ca. 0,3–0,4 % jährlich
- Besseres Schwachlichtverhalten, vor allem bei diffuser Einstrahlung
- In realen Anlagen 3–5 % höherer Jahresertrag, besonders in warmen Klimazonen
P-Typ Solarzellen und -Module
- Wirkungsgrad zwischen 20 % und 21 %
- Temperaturkoeffizient ca. −0,35 % / °C
- Degradation rund 2 % im ersten Jahr, danach 0,45–0,50 % pro Jahr
- Geringerer Ertrag bei Schwachlicht und Teilverschattung
- Technologisch ausgereift und kostenstabil, weiter verbreitet bei Großanlagen
Der technische Vorsprung von N-Typ-Zellen zeigt sich vor allem in Effizienz und Temperaturstabilität. Wie beständig diese Leistung über Jahre bleibt, hängt jedoch von der Materialqualität und den Alterungsmechanismen ab.
Ergänzend zu klassischen Halbzellen gewinnen auf TOPCon-Technologie basierende 1/3-Cut-Solarmodule an Bedeutung.
Durch die Dreiteilung der Zelle sinkt der Betriebsstrom um rund 40 %, was die Betriebstemperatur senkt und die Flächenleistung um etwa 7,22 % steigert – ein prägnanter Schritt von der reinen Effizienzsteigerung hin zu stabilerem Moduldesign.

Hinweis: Die Verwendung von 1/3-Cut-Solarmodulen ermöglicht deutschen Haushalten ein langfristig stabiles Photovoltaiksystem.
3. Zuverlässigkeit, Alterung und Lebensdauer moderner Solarmodule
Die Lebensdauer eines Moduls wird von Zelltechnologie, Materialqualität und Umgebungsbedingungen bestimmt.
N-Typ und P-Typ unterscheiden sich dabei vor allem in ihrer Empfindlichkeit gegenüber Degradation und Feuchtebelastung.
Alterungsmechanismen
- Zu den Hauptursachen für Leistungsverlust zählen LID, LeTID und PID.
- P-Typ-Zellen sind durch Bor-Sauerstoff-Paare anfälliger für LID, während N-Typ-Zellen diesen Effekt vermeiden.
- Beide Technologien zeigen in Feldstudien eine mittlere jährliche Degradation von 0,3–0,5 %, abhängig von Klima und Verkapselung.
Material- und Designunterschiede
- N-Typ-Module nutzen reineres Silizium und symmetrische Zellstrukturen (TOPCon, HJT), wodurch Defekte und Kontaktkorrosion reduziert werden.
- P-Typ-Module mit Al-BSF oder PERC-Design reagieren empfindlicher auf Feuchte- und Temperaturzyklen.
- Im Damp-Heat-Test behalten N-Typ-Module typischerweise > 95 % der Leistung, P-Typ-Module leicht darunter.
Langzeitstabilität
- Nach 25 Jahren erreichen N-Typ-Module meist 88–90 % der Anfangsleistung, P-Typ-Module 84–86 %.
- Der Unterschied bleibt gering, wird aber bei großen Anlagen über die Laufzeit deutlich messbar.
- Für Betreiber zählt vor allem: geringere Degradationsreserve, höhere Planungssicherheit.
N-Typ-Technologien zeigen die robustere Langzeitstabilität, während P-Typ-Module bei kontrollierter Fertigung weiterhin zuverlässig arbeiten.

Hinweis: Der Einsatz von 1/3-Cut-Solarmodulen ermöglicht deutschen Unternehmen langfristig stabile Erträge – auch unter extremen Betriebsbedingungen.
4. Marktentwicklung und Einsatzgebiete von N-Typ und P-Typ Solarmodulen
Der PV-Markt befindet sich im Übergang von P-Typ-PERC zu N-Typ-Technologien wie TOPCon, HJT und IBC.
Die derzeit gängigen Solarmodule decken einen Leistungsbereich von 410 bis 700 W ab,
wobei 450- und 460-W-Solarmodule im europäischen Markt besonders verbreitet sind.
Laut ITRPV 2025 liegt der Anteil von N-Typ-Modulen bereits bei rund 40 % – mit weiter steigender Tendenz.
PERC bleibt in bestehenden Linien und kostenorientierten Projekten vorerst relevant.

In der Anwendung dominieren N-Typ-Module zunehmend bei gewerblichen Dächern und Freiflächenanlagen, wo Wirkungsgrad und Lebensdauer entscheidend sind.
P-Typ-Module bleiben verbreitet in kleineren Anlagen und dort, wo Investitionskosten wichtiger sind.
Im BIPV-Bereich gewinnen N-Typ-Varianten mit Glas-Glas-Aufbau an Bedeutung.
Der Trend geht klar zum N-Typ – höhere Effizienz und Stabilität setzen sich durch, während P-Typ-Lösungen preislich attraktiv bleiben.

5. Welche Technologie passt zu welchem Projekt?
Die Wahl hängt heute stärker von Flächenpotenzial, Klima und Laufzeit ab als vom reinen Wirkungsgrad.
In anspruchsvollen Anlagen überzeugt der N-Typ mit höherer Stabilität und Ertragssicherheit über Jahre.
Beim Kauf zählt die langfristig verlässliche Leistung mehr als der Einstiegspreis.
N-Typ-Module entwickeln sich zur neuen Referenzklasse der Photovoltaik. Sinkende Produktionskosten und der Trend zu Glas-Glas-Designs beschleunigen diesen Wandel.
P-Typ bleibt vorerst eine Option für einfache, kostenorientierte Projekte.
Maysun Solar konzentriert sich auf den europäischen Markt und bietet seinen Partnern eine zuverlässige Versorgung sowie Module in verschiedenen Leistungsklassen auf Basis von N-Typ-Zellen, einschließlich IBC Technologie, TOPCon Technologie und HJT Technologie. Damit erhalten Sie die optimale Photovoltaik-Lösung für Ihr Dach.
Quellenverzeichnis
Fraunhofer ISE. (2025). Photovoltaics Report 2025: Focus Germany. Freiburg: Fraunhofer Institute for Solar Energy Systems. https://www.ise.fraunhofer.de
TaiyangNews. (2025, Mai). Cell & Module Technology Trends 2025: Key Developments in TOPCon, HJT & BC Solar Cells and Modules. https://images.assettype.com/taiyangnews/2025-05-07/4y98d0or/TaiyangNews_C_MTechTrendz2025.pdf
Al-Ali, S. (2025). A review of solar photovoltaic technologies: developments and prospects. Renewable & Sustainable Energy Reviews. https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S2590174525001898
Coherent Market Insights. (2025, Juli). TOPCon Solar Cell Market Size and YoY Growth Rate, 2025–2032. https://www.coherentmarketinsights.com/industry-reports/topcon-solar-cell-market
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