Inhaltsverzeichnis
Warum soll die feste Einspeisevergütung für Photovoltaik in Deutschland schrittweise abgeschafft werden?
Wie wirkt sich der Ausstieg aus den festen Vergütungen auf Photovoltaik-Investitionen und Unternehmensentscheidungen aus?
Ist jetzt – im Zuge des Förderungswandels – noch der beste Zeitpunkt, Photovoltaik und Speicher zu installieren?
1. Warum soll die feste Einspeisevergütung für Photovoltaik in Deutschland schrittweise abgeschafft werden?
In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat die feste Einspeisevergütung (Feed-in Tariff, FiT) die Entwicklung des deutschen PV-Marktes maßgeblich geprägt. Sie bot Investoren über 20 Jahre hinweg stabile Erträge und schützte Projekte auch in Phasen schwankender Strompreise.
Heute ist die Ausgangslage jedoch grundlegend anders. Mit sinkenden Kosten und zunehmender Skalierung passt das bisherige Modell nicht mehr zur Realität:
- Hohe fiskalische Belastung: Laut BMWK beliefen sich die Ausgaben für erneuerbare Energien im Jahr 2023 auf über 16 Milliarden Euro. Angesichts einer installierten PV-Gesamtleistung von über 99 GW wird dieser Betrag weiter steigen.
- Gestiegene Wettbewerbsfähigkeit: Berechnungen des Fraunhofer ISE (2024) zeigen, dass die Stromgestehungskosten großer Freiflächenanlagen bei etwa 5–8 ct/kWh liegen, Dachanlagen im Bereich von 8–14 ct/kWh, unter optimalen Bedingungen sogar bei rund 8 ct/kWh. Zeitgleich zahlten Haushalte 0,38–0,40 €/kWh (BDEW/BMWK). PV ist damit klar im Vorteil.
- Politische Neuausrichtung: Auf der Monitoring-Konferenz zur Energiewende 2025 kündigte die Bundesregierung an, für kleine neu installierte Dachanlagen die festen Vergütungen abzuschaffen. Stattdessen sollen Differenzverträge (CfD), Marktprämien und eine stärkere Förderung des Eigenverbrauchs eingeführt werden. Die Details stehen noch aus, die Richtung ist aber klar.
Wichtig ist: Die Abschaffung fester Tarife bedeutet nicht höhere Stromkosten für Haushalte oder Unternehmen, sondern den schrittweisen Rückzug der Subventionen. Künftig hängen die Erträge stärker vom Eigenverbrauch und den Marktpreisen ab.
2. Wie wirkt sich der Ausstieg aus den festen Vergütungen auf Photovoltaik-Investitionen und Unternehmensentscheidungen aus?
Der schrittweise Rückzug der festen Einspeisetarife hat für unterschiedliche Nutzergruppen verschiedene Konsequenzen.
Der zentrale Wandel besteht darin, dass die Wirtschaftlichkeit von Projekten direkt vom Eigenverbrauchsanteil und vom Strompreisniveau abhängt – und nicht mehr durch langfristige Subventionen abgesichert ist.
- Privathaushalte: PV-Anlagen senken weiterhin effektiv die Stromkosten, da Eigenverbrauch stets günstiger ist als Strombezug aus dem Netz. Überschüssige Einspeisung erzielt jedoch künftig nur noch marktbasierte, schwankende Erlöse. Daher sollten Haushalte den Eigenverbrauch erhöhen – etwa durch kleine Speicherlösungen oder die Nutzung stromintensiver Geräte während der Erzeugungszeiten.
- Unternehmen: Der Strombedarf in Gewerbe und Industrie deckt sich zeitlich stark mit der PV-Erzeugung. Laut BDEW entfallen bei vielen Betrieben über 60 % des Verbrauchs auf die Tagesstunden. Auch ohne feste Tarife lassen sich so die Kosten durch hohen Eigenverbrauch zuverlässig senken. Unsicher bleibt allerdings der Preis für nicht genutzte Überschüsse. Unternehmen müssen daher mit Speichern, Lastmanagement oder langfristigen Stromabnahmeverträgen (PPA) gegensteuern.
- Investoren: PV-Projekte sind nicht länger als „sichere Cashflow-Assets“ mit fixen Einnahmen zu betrachten. Unter marktwirtschaftlichen Bedingungen sind die Ertragspotenziale zwar größer, aber auch stärker von Strompreisentwicklung und Abnahmefähigkeit abhängig. Investitionsbewertungen müssen dynamischer werden und Szenarien zu Preisen, Politik und Speicherintegration berücksichtigen.
Insgesamt schmälert der Ausstieg aus den festen Tarifen nicht die Wirtschaftlichkeit der PV, sondern verändert lediglich die Art der Ertragsgenerierung. Der Projektwert hängt künftig stärker von Kosteneinsparungen und Energieautonomie ab – und weniger von Subventionen.
3. Ist jetzt – im Zuge des Förderungswandels – noch der beste Zeitpunkt, Photovoltaik und Speicher zu installieren?
Laut Mitteilung der Bundesnetzagentur (BNetzA) gelten die aktuellen Einspeisevergütungen bis zum 31. Januar 2026 (für Anlagen, die zwischen dem 1. August 2025 und dem 31. Januar 2026 ans Netz gehen). Damit können neue Projekte in der Übergangsphase weiterhin von der bestehenden Förderung profitieren.
Parallel dazu ersetzen marktwirtschaftliche Mechanismen zunehmend die festen Vergütungen. Künftige Erträge hängen stärker vom Eigenverbrauch und vom Strompreis ab.
Dadurch ergibt sich aktuell ein besonderes Zeitfenster:
- Politische Kontinuität schafft Investitionssicherheit.
- Voranschreitende Marktmechanismen verdeutlichen schon jetzt den Mehrwert von PV und Speicher.
Für Haushalte und Unternehmen gilt: Je früher sie PV-Systeme installieren, desto eher profitieren sie von der Kombination aus Förderung und Marktlogik – und sichern sich Vorteile in einem Umfeld unsicherer Strompreise.
Der heutige Zeitpunkt ist daher nicht nur ein Auslaufen der letzten Förderphase, sondern auch eine entscheidende Vorbereitung auf die künftige Marktordnung.
Maysun Solar ist ein langfristiger Anbieter im europäischen Photovoltaikmarkt und verfügt über stabile Liefer- und Vertriebspartnerschaften in Europa sowie in weiteren wichtigen Regionen. Das Produktportfolio umfasst hocheffiziente Technologien wie IBC Technologie, TOPCon Technologie und HJT Technologie, kombiniert mit Halbzellen- und 1/3 Cut Technologie, um PV-Anwendern und Projekten zuverlässige und leistungsstarke Moduloptionen zu bieten.
Quellenverzeichnis
Bundesnetzagentur. (2025). EEG-Fördersätze 2025/08–2026/01. Bundesnetzagentur. https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Fachthemen/ElektrizitaetundGas/ErneuerbareEnergien/EEG_Foerderung/start.html
Fraunhofer ISE. (2024). Aktuelle Fakten zur Photovoltaik in Deutschland. Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE. https://www.ise.fraunhofer.de/content/dam/ise/de/documents/publications/studies/aktuelle-fakten-zur-photovoltaik-in-deutschland.pdf
BMWK. (2024). Solarpaket I – Maßnahmen für den weiteren Ausbau der Solarenergie. Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Artikel/Energie/solarpaket-1.html
S&P Global. (2025, September 15). Germany’s Reiche presents ‘reality check’ ET report aimed at reducing costs. S&P Global Commodity Insights. https://www.spglobal.com/commodity-insights/en/news-research/latest-news/electric-power/091525-germanys-reiche-presents-reality-check-et-report-aimed-at-reducing-costs
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