Wie steigern Solarmodule kontinuierlich ihre Effizienz und Zuverlässigkeit?
Mit der zunehmenden Verbreitung der Photovoltaik im Wohn- und Gewerbesektor hat sich das Design moderner Solarmodule klar weiterentwickelt: von wenigen Busbars hin zu MBB-Mehrbusbar-Strukturen. Die höhere Dichte an Leiterbahnen verkürzt den Stromweg, senkt den Widerstand und reduziert Energieverluste – ein zentraler Grund dafür, dass Solarmodule heute stabilere und konstantere Erträge erzielen.
Inhaltsverzeichnis
- Warum setzen nahezu alle hocheffizienten Solarmodule inzwischen auf MBB-Mehrbusbar-Design?
- Wie verbessert die MBB-Technologie den Stromtransport und reduziert Energieverluste?
- Welche konkreten Vorteile bieten MBB-Module in Effizienz, Stabilität und optischer Wirkung?
- Welche Entwicklungsmöglichkeiten bleiben – und wohin bewegt sich die Technologie?
1. Warum setzen moderne Hochleistungs-Solarmodule fast durchgehend auf die MBB-Mehrbusbar-Technologie?
Was versteht man unter einem MBB-Design?
MBB (Multi-Busbar, Mehrbusbar) bezeichnet eine Zellverschaltung, bei der auf der Oberfläche der Solarzellen mehr und zugleich deutlich feinere leitfähige Busbars angeordnet werden. Dieses Design verkürzt die Stromwege und reduziert damit Energieverluste sowie Widerstandseffekte innerhalb des Moduls.
Die zunehmende Verbreitung dieser Struktur ist kein kurzfristiger Trend, sondern eine logische Folge der Entwicklung hin zu Solarmodulen mit immer höherer Leistung. Mit Einzelzellleistungen von über 600 W stößt das klassische Fünf-Busbar-Design (5BB) in Bezug auf Effizienz, Wärmemanagement und Zuverlässigkeit an seine Grenzen. Die MBB-Mehrbusbar-Technologie stellt daher eine systematische Optimierung von Stromwegen, Stromdichten und mechanischer Belastbarkeit dar.

- Elektrische Aspekte:Weniger Busbars verlängern den Stromtransportweg und erhöhen den Serienwiderstand – mit spürbaren Energieverlusten und einer stärkeren Neigung zu Hotspots. MBB-Mehrbusbar-Strukturen schaffen durch eine höhere Zahl feiner Leiterbahnen eine gleichmäßigere Stromverteilung und einen effizienteren Abtransport des Stroms. Das verbessert sowohl die Ausgangsleistung als auch das thermische Verhalten.Bei hocheffizienten Zelltechnologien wie TOPCon oder HJT kann MBB zusätzliche Leistungsreserven freisetzen, die zuvor durch Widerstands- und Wärmeverluste begrenzt waren.
- Mechanische und thermische Aspekte:Eine größere Anzahl an Busbars führt zu einer gleichmäßigeren Verteilung mechanischer Spannungen in der Solarzelle. Dadurch wirken sich Mikro-Risse deutlich weniger auf den Gesamtertrag aus. Zugleich reduziert die runde Drahtform vieler MBB-Leiter die Verschattungsfläche und erhöht die effektive Lichtausbeute – ein kleiner, aber realer Energiegewinn.
- Fertigungstechnische Aspekte:Die Herstellung von MBB-Solarmodulen ist heute vollständig ausgereift. Dank reduzierter Silberverbräuche und hochautomatisierter Lötprozesse liegen die Produktionskosten inzwischen teilweise sogar unter denen klassischer 5BB-Designs. Unabhängig davon, ob N-Typ oder P-Typ eingesetzt wird: Hochleistungsmodule setzen heute nahezu flächendeckend auf die MBB-Mehrbusbar-Technologie.
2. Wie verbessert die MBB-Technologie den Stromtransport und reduziert Energieverluste?
Die Effizienzgewinne der MBB-Mehrbusbar-Technologie beruhen im Kern auf zwei Faktoren: kürzere Stromwege und geringere Abschattungsverluste. Mit anderen Worten: Der Strom fließt schneller, über kürzere Distanzen und deutlich gleichmäßiger durch das Solarmodul.

Im Vergleich zu konventionellen Busbar-Strukturen erhöht MBB die Anzahl der Leiterbahnen und verkürzt damit die effektive Stromübertragungsstrecke. Dadurch sinkt der Transportwiderstand erheblich, was insbesondere bei hoher Einstrahlung oder hohen Stromdichten zu einer stabileren Leistungsabgabe führt.
- Ein Teil der MBB-Lösungen nutzt feine Runddrähte (Round-Wire), die aufgrund ihrer geringeren Verschattungsfläche optische Verluste weiter reduzieren.
- Andere Hersteller setzen auf flache Lötbänder, die durch reproduzierbare Lötqualität und mechanische Stabilität eine ebenso homogene Stromverteilung erreichen.
Beide Varianten gehören zur MBB-Mehrbusbar-Technologie und verfolgen dasselbe Ziel: die Stromwege zu verkürzen und den Serienwiderstand zu senken. Ihre Unterschiede liegen eher in Fertigungsprozessen, Materialeigenschaften und der jeweiligen Modularchitektur als in grundsätzlichen Leistungsunterschieden – weshalb Hersteller je nach Produktstrategie die passende Variante wählen.

Die gleichmäßigere Stromverteilung wirkt sich auch positiv auf das thermische Verhalten aus. MBB reduziert lokale Stromspitzen und senkt damit das Risiko von Hotspots. Unter hohen Temperaturen oder bei langfristiger Leistungsbelastung arbeiten Solarmodule dadurch mit geringerer Betriebstemperatur, was die Alterung verlangsamt und die langfristige Systemstabilität verbessert.
3. Welche konkreten Verbesserungen bieten MBB-Module in Effizienz, Stabilität und optischer Wirkung?
Durch die höhere Dichte an Busbars organisiert die MBB-Mehrbusbar-Technologie Stromwege, Spannungsverteilung und optische Strukturen neu. Das führt in verschiedensten Betriebsszenarien zu gleichmäßigeren und stabileren Leistungswerten moderner Solarmodule.
3.1 Elektrische Performance
Niedrigere Serienverluste und ein stabilerer Betriebszustand.
Die Mehrbusbar-Struktur verkürzt den Stromweg zwischen Finger und Busbar, reduziert den Serienwiderstand im Frontgrid und sorgt für eine gleichmäßigere Stromverteilung. Unter hoher Einstrahlung, bei hohen Stromdichten oder schwachem Licht bleibt die Sammeleffizienz der Zellen dadurch stabil. Diese Kombination aus „kürzeren Wegen und gleichmäßigerer Stromführung“ lässt sich in der Praxis in einem Ertragszuwachs von rund 1–2 % abbilden.

Bei Zelltechnologien wie TOPCon und HJT, die eine besonders hohe Frontstromdichte aufweisen, ist die Fähigkeit der MBB-Struktur zur effizienten Stromaufnahme entscheidend. Sie entschärft Engpässe im Frontgrid und bringt die reale Modulleistung näher an das theoretische Zellmaximum. In aktuellen Serienprodukten tritt dieser Effekt oft gemeinsam mit anderen Strukturverbesserungen auf – etwa der 1/3-cut-PV module, die durch kürzere Zellströme eine homogenere Verteilung und geringere lokale Erwärmung ermöglicht.
3.2 Mechanische und thermische Stabilität
Geringere Auswirkungen von Mikrorissen, niedrigere Hotspot-Risiken.
Mit steigender Busbar-Anzahl verteilt sich die mechanische Belastung auf mehr Strompfade. Kleine Mikrorisse konzentrieren den Strom nicht mehr auf einzelne Leitbahnen, sondern der Strom fließt automatisch über alternative Busbars. Dadurch breitet sich der Leistungsverlust weniger stark aus und das Modul verhält sich unter hohen Temperaturen oder unter Vibration über lange Zeit deutlich stabiler.
Durch die gleichmäßigere Stromführung verbessert sich auch das thermische Verhalten. Eine homogenere Lastverteilung reduziert lokale Hotspots. In Regionen mit hohen Umgebungstemperaturen – etwa im Mittelmeerraum, auf dem Balkan oder im Süden Deutschlands – ist dies ein wesentlicher Faktor zur Verlangsamung der Alterung.
3.3 Optische Eigenschaften
Ein harmonischeres Frontbild – ideal für europäische Gebäudeintegration.
Im Vergleich zu traditionellen, dickeren und weniger zahlreichen Busbars wirkt die Oberfläche eines MBB-Solarmoduls homogener. Die feineren Linien erzeugen weniger Kontrast und ein gleichmäßigeres visuelles Muster.
In vielen europäischen Anwendungsbereichen mit hoher Sichtbarkeit – Wohnhäuser, Fassadenanlagen, Carports – wird dieser Unterschied sofort wahrgenommen:
- All-Black-Module zeigen eine deutlich konsistentere Reflexion,
- die Busbars bilden keine sichtbaren Unterbrechungen oder Raster,
- die Optik entspricht eher architektonischen Anforderungen, was MBB-Module besonders für BIPV und gebäudeintegrierte Anwendungen attraktiv macht.
Die visuelle Qualität ist für viele Endnutzer ein relevantes Kaufkriterium.
3.4 Langzeitzuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit
Geringere Degradation und stabilere Kostenstrukturen.
Im Langzeitbetrieb führt die Mehrfachführung der Busbars zu geringerer Punktbelastung. Lichtinduzierte Degradation und mechanische Ermüdung wirken sich dadurch weniger stark auf den Ertrag aus. Gleichzeitig reduzieren die stabileren Temperaturprofile die Alterung von Encapsulant und Rückseitenmaterialien, was die Gesamtsystemstabilität erhöht.

Auf Produktionsseite ist MBB seit Jahren industriell etabliert. Silberarme Pasten, galvanisierte Kupferleiter und automatisierte Lötprozesse sind ausgereift, wodurch die Kosten noch stabiler und planbarer geworden sind als in frühen Entwicklungsphasen.
Heute bildet MBB die Basisarchitektur nahezu aller Hochleistungs-Solarmodule und entspricht dem Markttrend nach hoher Effizienz, hoher Stabilität und großen Stromtragfähigkeiten.

4. Welche Weiterentwicklungsmöglichkeiten hat die MBB-Technologie – und wohin führt der Trend?
Obwohl die MBB-Mehrbusbar-Technologie heute zum Standard moderner Hochleistungs-Solarmodule gehört, besitzt sie weiterhin Optimierungspotenzial.
Erstens wird eine präzisere Kontrolle von Materialien und Prozessen relevant. Die Mehrbusbar-Struktur stellt hohe Anforderungen an die Lötgenauigkeit und an die Konstanz feiner Leiterdrähte. Mit der zunehmenden Reife silberarmer Pasten und galvanisch beschichteter Kupferdrähte bestehen weiterhin Möglichkeiten, die Kostenstruktur der MBB-Module zu senken.
Zweitens lässt sich die Interconnect-Dichte weiter erhöhen. Dünnere Leiter, eine größere Anzahl an Busbars oder sogar „busbarless“-Konzepte, die einige Hersteller bereits erproben, zielen darauf ab, die Abschattung zu reduzieren und den Frontwiderstand weiter zu minimieren. Künftige MBB-Formate dürften daher leichter, feiner und noch dichter verschaltet sein.
Drittens gewinnt die Kombination mit alternativen Interconnect-Lösungen an Bedeutung. In der Praxis entwickelt sich MBB zunehmend in Richtung High-Density-Interconnect (HDI), was besonders gut zu Zelltechnologien wie TOPCon und HJT mit hohen Stromdichten passt. Gleichzeitig setzen immer mehr Hersteller auf 1/3-cut-Module, deren kurze Zellströme und gleichmäßige Stromverteilung die Stabilität unter hohen Temperaturen und hohen Strömen weiter verbessern.
Im absehbaren Zeitraum bleibt MBB eine ausgereifte und verlässlich arbeitende Verschaltungstechnik. Mit verbesserten Leitermaterialien und feineren Interconnect-Details wird ihre Performance weiter steigen — diese Entwicklungen sind jedoch Optimierungen innerhalb derselben technologischen Linie und kein grundsätzlicher Technologiebruch.
Maysun Solar ist im europäischen Markt fest verankert und liefert ein breites Portfolio an Solarmodulen für Großhändler und Distributionspartner – darunterIBC Technologie, TOPCon Technologie und HJT Technologie. Mit Fokus auf die optimale Abstimmung zwischen Dachkonstruktion, Einsatzszenario und Modulcharakteristik sowie zuverlässiger Lieferfähigkeit unterstützen wir Projekte dabei, langfristig planbare Energieerträge und stabile Investitionsrenditen zu erzielen.
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